WICHTIGES ÜBER HYPNOSE

01blumePE
 
Was wir Wirklichkeit nennen, ist eine bestimmte Beziehung zwischen Empfindungen und Erinnerungen, die uns gleichzeitig umgeben.
  (Marcel Proust)Definition der Hypnose

Hypnose kann man als optimale Kommunikation mit dem menschlichen Unterbewusstsein verstehen. Menschliches Handeln, Denken und Erleben lässt sich in zwei Bereiche aufteilen.

– das bewusste Denken der Logiker in uns. Zuständig für das Nachdenken, aber auch für das Grübeln. Die kritische Stimme in uns – oftmals überlebenswichtig, manchmal aber auch nervig.
Unser bewusstes Denken hilft uns, logisch über Sachverhalte nachzudenken.

– das Unbewusste (oder auch: Unterbewusstsein) unser Autopilot. Unser Unterbewusstsein arbeitet für uns ganz automatisch, ohne dass wir uns irgendwie darum kümmern müssten. Hier ist unser bildhaftes Erleben beheimatet, hier wird unsere Gefühlswelt und unser emotionales Erleben geboren. Das Unbewusste ist unglaublich lernbegierig und nimmt uns gerne monotone, immer wiederkehrende Arbeiten und Aufgaben ab. Modellhaft kann man davon ausgehen, dass wir zu 10% über unser Bewusstsein gesteuert werden und zu 90% durch unser Unterbewusstes. Sowohl Bewusstsein als auch das Unbewusste haben Ihre eigene Logik, Fähigkeiten und Gesetzmäßigkeiten. Beide Bereiche sind für den Menschen unverzichtbar. Aber nur, wenn beide Bereiche optimal miteinander kommunizieren, fühlen wir uns auch wohl und erreichen unsere Ziele.

Hypnose ist ein Zustand, in dem die Aufmerksamkeit weg von äusseren Einflüssen und hin zu innerem Erleben gleitet. Im Zustand der Hypnose wird das so genannte kritische Denken abgeschwächt und durch ein Denken in Möglichkeiten ersetzt. Im Rahmen einer so genannten Wirklichkeitskonstruktion kann sich ein Hypnotisand also während der Trance seine eigene innere Wirklichkeit aufbauen, sie spüren, erleben und auch verändern. Hypnose hilft, das Bewusstsein mit dem Unbewussten wieder in Einklang zu bringen. Denn wenn zwei an einem Strang ziehen, erreicht man seine Ziele immer noch am schnellsten.

 

Ist man in der Hypnose willenlos?

Ganz klar: Nein! In Hypnose behalten Sie Ihren vollen Willen. In der Regel bekommen Sie sogar jedes gesprochene Wort mit. Ein typisch hypnotisiertes Gefühl gibt es nicht, da jeder Mensch den Trancezustand subjektiv unterschiedlich erlebt. So fühlen sich manche Menschen einfach nur angenehm und wohlig entspannt. Andere wiederum erleben, wie ihre Sinne schärfer werden und Ihr Verstand sich klärt und erwacht. Das individuelle Erleben ist also so unterschiedlich wie der Mensch selbst.

 

Der Kritikfaktor

Hypnose kann auch grundsätzlich nichts gegen Ihren Willen ausrichten. Jeder Mensch verfügt über eine Art inneren Wächter, eine Kontrollinstanz, die sich auch in der tiefsten Hypnose nicht ganz abschalten lässt. Diese Kontrollinstanz passt darauf auf, dass die grundlegenden Moral- und Wert-vorstellungen eines Menschen unangetastet bleiben und lehnt im Falle einer Grenzüberschreitung einen Zugriff ab.

Wie läuft eine Hypnosesitzung ab?

Die erste Sitzung dient vor allem dem Kennenlernen und Vertrauensaufbau, der Formulierung Ihrer Zielsetzung und dem tatsächlichen Erleben der Methode. Wir besprechen zuerst Ihr Anliegen mit Vorgeschichte und führen dann die Hypnose-Einleitung durch, so dass Sie wahrscheinlich schon nach dieser Sitzung erste Erfolge spüren oder erzielen.
Während der gesamten Länge der Trance besteht ein Dialog zwischen Hypnotiseur und Hypnotisand. Nach dem sanften Aufwecken sprechen wir über Ihre Empfindungen und Erlebnisse während der Hypnose, um bei den Folgesitzungen die hypnotherapeutische Arbeit noch individueller gestalten zu können.

 

Was kann ich selbst für eine erfolgreiche Hypnosesitzung tun?

Um Veränderungen unter Hypnose zu bewirken, ist Teamarbeit notwendig. Es ist eine falsche Vorstellung, dass unter Hypnose einfach “ein Schalter umgelegt wird“ um das gewünschte Ziel zu erreichen. Nur wenn Sie bereit sind, sich auf die Methode und Ihr Ziel einzulassen, werden Sie Erfolge erzielen. Ich unterstütze und begleite Sie gerne bei Ihrem Weg.

 

Geschichte der Hypnose

Hypnose eine der ältesten Techniken zur Behandlung von körperlichen und seelischen Beschwerden. Die Anwendung von Hypnose geht inzwischen auf eine Tradition zurück, die sich bis ins vierte Jahrtausend v. Chr. zurück verfolgen lässt. Es liegen Beweise vor, dass schon sumerische Priesterärzte Kranke durch hypnotische Suggestionen im Schlaf heilten. Auch waren damals schon die drei Stufen des hypnotischen Zustands bekannt: die leichte, die mittlere die tiefe Hypnose.
Auch in der ältesten Sanskriturkunde der Inder werden bereits ähnliche Einteilungen der Hypnose beschrieben. Bei vielen fortgeschrittenen Yogatechniken spielt die Selbsthypnose auch noch heute eine Rolle. Im alten Ägypten wurde Hypnose ebenfalls schon als therapeutisches Mittel verwendet. Auf einem dreitausend Jahre alten Papyros Ebers sind Methoden beschrieben, mit deren Hilfe die Heiler damals die Hypnose anwendeten. Wie die Ägypter praktizieren auch die Griechen den „Hypnotischen Tempelschlaf“ als Heilritual.

Christliche Mönche übernahmen das Erbe der Tempelpriester und versuchten im Mittelalter auf ähnliche Weise krankmachende „Dämonen“ auszutreiben. Aus dem 11. Jahrhundert ist die erste Überlieferung der Selbsthypnose bekannt. Ordensbrüder führten eine Art Trance herbei, indem sie den Blick auf den eigenen Nabel richteten. Sie wurden daher Omphalophysiker oder Nabelschauer genannt.
Theophrastus Bombastus von Hohenheim(1493-1541) genannt Paracelsus lehrte, dass der Ursprung und das auslösende Moment aller Heilung der „innere Arzt“ sei. Mönche aus Kärnten, so berichtete er, heilten dadurch, dass sie Kranke in eine glänzende Kristallkugel schauen liessen. Dadurch sanken die Kranken in einen tiefen Schlaf. In diesem tiefen Schlaf gaben die Mönche Suggestionen zur Heilung und Genesung, die dann meist auch eintraf. Erst die Inquisition liess diese Form der Heilkunst aussterben, denn jeder der sie ausübte, geriet in Gefahr, als Teufelsbeschwörer verbrannt zu werden.
Im 17. Jahrhundert wurde der Arzt Franz Anton Mesmer dadurch bekannt, dass er mit seinem „Animalischen Magnetismus“ vermeintlichen Magnetismus zur Heilung einsetzte. Seine Methode wurde Gegenstand von vielen Untersuchungen. Eine Kommission erklärte sein Verfahren für wertlos, da die erzielten Heilungen lediglich das Resultat der menschlichen Vorstellungskraft seien.
Den Anstoß zur heutigen Suggestionslehre gab der portugiesische Abbé Faria (1755-1819). Er hatte in Indien hypnotische Erscheinungen studiert und war zu der Überzeugung gekommen, dass kein anderes Fluidum seitens des Hypnotiseurs von Nöten wäre, alleine die Suggestion würde die entscheidende Wirkung auslösen. Der englische Arzt James Braid entwickelte 1843 den Begriff der „Hypnose“, abgeleitet vom griechischen Gott des Schlafes „Hypnos“, da er den Zustand lange für einen künstlich hervorgerufenen Schlaf hielt. Chirurgen des 19. Jahrhunderts benutzten bis zur Erfindung von Äther und Lachgas die hypnotische Trance, um Ihre Patienten schmerzfrei zu operieren. Als Weg, zu den unbewussten Wünschen seiner Patienten vorzudringen, entdeckte der österreichische Psychoanalytker Sigmund Freud die Hypnose. Da er aber nach einigen Experimenten feststellte, dass dieses Verfahren zu autoritär und passiv sei, hypnotisierte er nicht mehr.

Johannes Heinrich Schütz  (1884-1970) entwickelte in Deutschland das Autogene Training, das als eine formelhafte Methode der Selbsthypnose bezeichnet wird. Der amerikanische Psychiater Milton Erickson leitete in den siebziger Jahren die Renaissance der Hypnose wieder ein. 1967 erkrankte er an Kinderlähmung und konnte sich seitdem nur noch im Rollstuhl fortbewegen. Die hypnotische Trance half ihm, seine starken Schmerzen zu bekämpfen. Er entwickelte eine neue antiautoritäre Hypnose-Form, bei der vom Therapeuten keine unausweichlichen Anweisungen oder Befehle gegeben werden. Für Erickson und seine Anhänger ist es wichtig, dass der Patient selbst in der tiefsten Trance noch das Gefühl der Selbstbestimmung hat.

John Grinder und Richard Bandler modellierten ihn in den 70er Jahren und machten so seine Arbeit noch populärer.